Achtung! Die Stadtwerke drohen wieder mit dem Einbau von Rück­lauf­temperatur­begrenzern in Fernwärmestationen. Das heißt für Sie als Bewohner, dass Sie dann in einer kalten Wohnung sitzen und nur zweimal täglich warmes Wasser aus dem Hahn bekommen. Wir empfehlen daher allen Mietern und Eigentümern der Messestadt bei Ihrer Hausverwaltung nachzufragen, ob dort ein Schreiben der Stadtwerke vorliegt. Wenn ja, melden Sie sich bitte bei uns.





Interessengemeinschaft Fernwärme in der Messestadt München-Riem

Die allermeisten Wohnanlagen in der Messestadt Riem werden mit Fernwärme aus der Geothermieanlage am Ostrand des Viertels versorgt. Diese umweltfreundliche und CO2-neutrale Wärmeversorgung war für viele heutige Bewohner der Messestadt ein Grund hierher zu ziehen.

In der Zwischenzeit ist bei vielen Bewohnern jedoch Ernüchterung eingekehrt. Bei Heizungsplanern, Sanitärfirmen und Hausverwaltern fehlt es oft am sehr speziellen Fachwissen. Die ohnehin überdurchschnittlich hohen Kosten für die Bereitstellung dieser Wärmeenergie werden durch zusätzliche, unnötige technische Anforderungen der Stadtwerke München (SWM) nochmals deutlich in die Höhe getrieben.

Anlagen, die die vorgegebene, maximale Rücklauftemperatur an der Heizenergie-Übergabestation nicht einhalten, erhalten zwangsweise einen Rücklauf­temperatur­begrenzer von den SWM. Dieser vermindert die Heizenergiezufuhr zur Wohnanlage so weit, bis die Rücklauftemperatur an der Heizenergie-Übergabestation niedrig genug ist. Die Folge ist nicht selten, dass die Raumheizung und das Warmwasser kalt sind. Der Begrenzer wird erst wieder stillgelegt, wenn die Heizungsanlage auf Kosten des oder der Eigentümer(s) so umgebaut wurde, dass die Vorgaben eingehalten werden. Kann man den SWM glaubhaft machen, dass ein Heizungsumbau in naher Zukunft bevorsteht, so wird der Begrenzer auch schon früher stillgelegt, aber teuer umgebaut werden muss trotzdem.

Ziel der Stadtwerke ist es erklärtermaßen die Energiewende für ganz München mit Geothermie zu schaffen. „Kleinere Unannehmlichkeiten“ in Höhe von mehreren zehntausend Euro Umbaukosten müssen die Kunden dafür nach Ansicht der SWM halt in Kauf nehmen. Dass sich damit der Profit für die SWM auch noch maximiert, ist ein netter Nebeneffekt. Besonders einfach ist das für die SWM, weil es für die betroffenen Anlagen praktisch keine Alternative gibt.

Was macht die IG Fernwärme?

2014 haben sich engagierte Bürger in der Messestadt zusammengetan um dem entgegen zu wirken. In mehreren Briefen an Verantwortliche der Stadt München, Anträgen in Bürgerversammlungen und Presseterminen haben wir auf die Situation aufmerksam gemacht und die SWM bis jetzt zu einigen Zugeständnissen bewegen können. Die IG ist darüber hinaus eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen den Fernwärmenutzern (nicht nur in der Messestadt). Auf was sollte man achten, welchen Fehler haben andere schon gemacht, welchen technischen Lösungen funktionieren in der Praxis, mit welchen Verwaltern, Planern und Handwerkern hat die Zusammenarbeit problemlos funktioniert?

Was fordert die IG Fernwärme von den Stadtwerken?

  • Schluss mit dem Einbau gesundheitsgefährdender Rücklauftemperaturbegrenzer. Kunden, die Ihre Gebühren für Fernwärme regelmäßig zahlen, müssen sich kalt duschen und haben keine ausreichende Heizung. Dazu kommt ein unkalkulier­bares Risiko, durch krankheitserregende Legionellen die sich dadurch in den Trinkwasseranlagen bilden können.

  • Angepasste Verträge, mit gestaffelten Bedingungen je nach Alter der Bestands­anlagen. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Altanlagen jetzt Bedingungen erfüllen müssen, die zum Zeitpunkt der Errichtung mit der damals üblichen Technik nicht erreichbar waren. Seit der übliche technische Standard die geringen Rücklauf­temperaturen sicherstellen kann (seit 2012), werden alle Anlagen – auch ältere – zu teuren Anpassungsmaßnahmen gezwungen. Die Kunden zahlen, die Stadtwerke optimieren ihren Gewinn und dabei wird nicht eine einzige Kilowattstunde Energie gespart.

  • Eine nachvollziehbare Kalkulation der Herstellkosten und der Preisbildung seitens der SWM.


Was wurde bisher unternommen und erreicht?

Aktionen und Ergebnisse


Wer steht hinter der IG Fernwäme?

Die Aktionen werden durch zahlreiche Bewohner der Messestadt unterstützt. In mehreren internen Veranstaltungen der IG wurden die Schritte abgestimmt und beschlossen. Als Kernteam arbeiten zurzeit:

Bernd Hochmuth, Ruth-Beutler-Straße

Matthias S. Greska, Selma-Lagerlöf-Straße

Ralf Burkert, Heinrich-Böll-Straße

Setrak Tokpinar, Platz der Menschenrechte

Weiterführende Informationen zur Messestadt-Riem und dem Geothermieprojekt erhalten Sie auch hier:

http://www.messestadt-riem.de/index.html


Fragen oder Interesse an Informationsaustausch?

Wir freuen uns über jede konstruktive Unterstützung unserer Arbeit und stehen bei Fragen gerne zur Verfügung.

Schreiben Sie einfach an folgende Adresse:

kontakt@interessensgemeinschaft-fernwaerme.de

Die Interessengemeinschaft Fernwärme in der Messestadt München-Riem (IG Fernwärme) ist ein nicht kommerzieller Zusammen­schluss von Bürgern in der Messestadt München-Riem. Diese Website dient ausschließlich zur Darstellung der Aktivitäten und zur Kommunikation mit den Mitbürgern.

Alle Informationen wurden sorgfältig erfasst und zusammengestellt. Eine Haftung für die Inhalte ist ausgeschlossen.


Letzte Aktualisierung: 6. Oktober 2019